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Das kranke Gesundheitssystem

Anregung und Kritik erwünscht

Als steter Streiter gegen ein in meinen Augen ungerechtes Gesundheitssystem, dessen Gewinner die Krankenkassen und dessen bedauerliche Opfer die Patienten sind, freue ich mich über jede Form von Zustimmung, Ratschlag, Anregung oder Kritik. Ich wünsche mir nur, dass bei aller nachvollziehbarer Emotion der gute Ton in schriftlichen Beiträgen die erste Geige spielt.

Dr. Christian Nunhofer

DDR 2.0 – die AOK macht´s möglich

Das Allerletzte Posted on 01 Jan., 2015 06:54:42

Liebe Kinder,

jetzt muss ich Euch eine Geschichte erzählen, die meiner
Meinung nach unbedingt erzählt werden muss, weil ein Gefühl tief drin im Bauch
mir sagt, dass diese Geschichte viele kleine und auch große Kinder toll finden
werden.

Also, es war einmal ein lustiger kleiner Mann mit einem
ebenso lustigen Spitzbart. Der wollte keine Mauer bauen. Und normalerweise ist
alles, was der kleine Mann sich gewünscht hat, in Erfüllung gegangen, denn der
kleine Mann war der Chef von einem ganzen Land. Nur diesmal nicht: Kurz nachdem
er gesagt hat, dass niemand die Absicht hat, eine Mauer zu bauen, ist eine ganz
große Mauer mitten durch Berlin gebaut worden. – Aber das gehört eigentlich gar
nicht zu meiner Geschichte.

Ein lustiges Hobby

Jedenfalls hatte der kleine Mann ein lustiges Hobby
erfunden. Das Hobby war ganz leicht. Um das zu machen, brauchte man nicht
einmal in der Schule gewesen sein. Na ja, ein bisschen schreiben hat man schon
können müssen – aber nur ein bisschen. Der Hobby wurde mit „IM“
abgekürzt und hieß ausführlich (für die Erwachsenen): „Informeller Mitarbeiter“.
Und was musste so ein IM machten? Jetzt kommt’s: Petzen! Von wegen: petzen
macht man nicht! So ein IM war ein richtiger Petzer! Und der durfte auch ganz
heimlich petzen! Keiner hat mitgekriegt, dass so ein IM gepetzt hat – außer so
’ne Art großer Bruder, bei dem der IM gepetzt hat, und der große Bruder hat den
IM fürs Petzen dann auch gelobt. Der große Bruder hat dann all das, was ihm
gepetzt wurde, an den kleinen Mann weitererzählt.

Das mit dem Petzen haben
viele Leute richtig toll gefunden. Drum ist jeder zehnte in dem Land von dem
Onkel mit dem Spitzbart IM geworden. Zur Belohnung hat der IM dann auch noch
ein Telefon gekriegt, das hat er schließlich fürs Petzen gebraucht. Ansonsten
gab’s in dem Land nämlich gar nicht so viele Telefone. Und diejenigen, die er
verpetzt hat … – aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. Na ja,
eines schönen Tages wurde die Mauer eingerissen, weil viele Nicht-IM’s sauer
waren, dass sie dauernd verpetzt wurden. Und da wurde auch das Hobby
„IM“ abgeschafft. Schade, oder?

Und jetzt das ganz Tolle: Richtige IM’s gibt’s zwar immer
noch nicht wieder, aber bei der AOK kann man so ’ne Art IM werden! Wie das
geht, verrät Euch der Onkel Doktor Hirschhausen, Ihr wisst schon, das ist der,
der mit der roten Nase lieber Witze erzählt als wirklich kranke Kinder zu
behandeln. Also einer, der ganz prima verstanden hat, was heute wichtig ist:
Keine persönliche Verantwortung für Kranke übernehmen, lieber fürs lustig sein
viel Geld kriegen. Wie IM sein heutzutage funktioniert, erklärt Dir der Onkel
Doktor Hirschhausen hier:
https://www.facebook.com/video.php?v=794429683947167&set=vb.184215521635256&type=2&theater

Da erzählt er Dir auch, wie wichtig es für einen richtigen
AOK-IM ist, anonym zu bleiben, und dass er das richtig gut findet, dass der IM
unbekannt bleibt. Das ist aber sowieso klar: Wenn der Name von dem IM bekannt
würde, dann wär das ja auch gar kein richtiger IM mehr, finde ich.

Der kleine Mann mit dem Bärtchen hat aber auch noch andere
Freunde gehabt, nicht nur die IM’s. Diese anderen Freunde haben dafür gesorgt,
dass nirgends was zu lesen oder zu hören war, was den kleinen Mann hätte ärgern
können. Die hießen „Zensoren“. Dieser Beruf ist übrigens nicht
ausgestorben. Wer gern Zensor werden möchte, kann sich bei der AOK Bayern
melden. Da kriegt er einen lustigen Namen wie „Nils“,
„Maike“ oder was sonst noch modern ist, und darf von der
Facebook-Seite der AOK alles ganz schnell weglöschen, was der große Chef der
AOK, Herr Doktor Platzer, nicht lesen möchte, weil er sonst sauer werden könnte.
Und auch andere Leute sollen es nicht lesen, weil die ja dann vielleicht
finden, dass nicht alles gut ist, was die AOK so macht. Weil alle anderen Leute
aber finden sollen, dass die AOK Bayern ganz toll ist, gibt’s bei Facebook die
AOK-Zensoren.

„DDR light now!“

Also, wenn’s immer heißt, dass es in Deutschland keine
Tradition gibt, dann stimmt das nicht. Die AOK Bayern hält nach meiner ganz
kleinen,unwichtigen Meinung zumindest ostdeutsches Brauchtum hoch – und das in
Bayern! Da soll mal noch jemand sagen, Bayern sei nicht weltoffen: Bei der AOK
Bayern kann man immer noch IM oder auch Zensor sein – wie einst in der DDR (so hieß das Land von dem kleinen Mann mit
dem Spitzbart nämlich). Ist das nicht toll? Und weil der Nils, die Maike oder
wie auch sonst sie nicht heißen mögen, so gern Zensoren sind, freuen sie sich
bestimmt, wenn Ihr bei der AOK Bayern nachfragt, wie man AOK-IM oder AOK-Zensor
wird. Interessiert? Dann bewerbt Euch doch einfach auf der AOK-Facebookseite:
https://www.facebook.com/AOKBayern. Denn wie so viele Menschen sagen: Es war
nicht alles schlecht im Osten! Und durch die AOK Bayern wird der Westen
Deutschlands ein bisschen mehr wie das frühere Ostdeutschland, ganz nach dem
Motto: „DDR light now!“ – Danke AOK!

Und nun, liebe Kinder, was glaubt Ihr: Wie schnell wird
diese Geschichte von der Facebookseite der AOK Bayern wohl verschwunden sein?
Dauert es kürzer oder länger als zehn Minuten, bis Nils und Maike aktiv werden?
Aber auf der Facebookseite des Herrn Doktor Eckhart von Hirschhausen könnt Ihr die
Geschichte auch nachlesen: Eckart von Hirschhausen

So, zu guter Letzt, liebe Kinder,denkt daran: es ist ja
alles doch nur ein Märchen …

PS: Liebe Kinder, warum könnt Ihr diese Geschichte nicht auf
der Facebook-Seite der AOK Bayern lesen, auf der sie doch eigentlich stehen
sollte? Tja, da waren die Maike und der Nils schon aktiv:

https://www.facebook.com/dialog/oauth?client_id=803149723082164&redirect_uri=https%3A%2F%2Faokbayern-fb.de%2Findex.php%3Fid%3D105&state=2dd1716eba29996c07b28e0d059fb172&canvas=1&fbconnect=0&scope=user_photos&req_perms=user_photos&next=http%3A%2F%2Faokbayern-fb.de%2Findex.php%3Fid%3D105%26rd%3D1&cancel_url=http%3A%2F%2Faokbayern-fb.de%2Findex.php%3Fid%3D105%26rd%3D1



Dysfunktionale Funktionäre, Teil 3

Von Kranken und Kassen Posted on 28 Dez., 2014 05:14:33

In den beiden vorherigen Aufsätzen ging es darum,
aufzuzeigen, wie und warum die Ärzte-Funktionäre in der Bundesärztekammer und
in den Kassenärztlichen Vereinigungen ihrer Funktion nicht gerecht werden.
Wesentliche Resultate:

1. Der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. h.c. Dr.
Frank-Ulrich Montgomery, steht – gut getarnt, aber reell – als Aufsichtsrat der
Deutschen Ärzte Versicherung (DÄV) auf der Vergütungsliste des
Versicherungskonzerns AXA, dem Mutterkonzern der DÄV. Naheliegend, dass er
alles unterlässt, was dem Versicherungswesen schaden könnte und lieber Schäden
bei den Ärzten in Kauf nimmt, obwohl er vorgibt, deren Interessen zu vertreten.

Striktes Verbot notwendig

Die Abhilfe ist theoretisch einfach: Es braucht einen neuen
Vorsitzenden der Bundesärztekammer und zugleich ein striktes Verbot, andere
Ämter wie z.B. Aufsichtsratsposten auszuüben. Schon in der Schule lernt man,
dass Ämterkumulation zu Interessenskonflikten führt und daher zu vermeiden ist.
Das Beispiel Montgomery zeigt „schön“ den Unterschied zwischen Theorie und
Praxis.

Ja, und nun ganz reell? Praktisch wäre es zum Beispiel eine
Möglichkeit, am 118. Deutschen Ärztetag, der Ende Mai in Frankfurt/Main
stattfindet, mit einem Beschluss des Plenums Montgomery wegen Interessensvermengung
zum Schaden der Ärzteschaft zum Rücktritt als Präsident der Bundesärztekammer
aufzufordern. Stellt sich die Frage, ob sich Delegierte finden, die den Schneid
zur Formulierung eines solchen Antrags aufbringen? Meine Phantasie: Nein!
Allerdings: Wer zu feige ist, Missstände anzuprangern und aufzubegehren, hat
sein Schicksal akzeptiert und darf sich über negative Folgen nicht weiter beklagen.

Exorbitant hoch bezahlt

2. Die Spitzenfunktionäre der Kassenärztlichen Vereinigungen
(kurz „KV“), allen voran der Vorsitzende der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung, Gassen, werden so exorbitant hoch bezahlt, dass sie an ihren
Stühlen kleben und wie der Teufel das Weihwasser jede Auseinandersetzung im
Sinne der Ärzte, jedoch gegen die
Interessen der Politik oder der gesetzlichen Krankenkassen scheuen. Denn damit
riskieren sie womöglich ihre üppigen Bezüge.

Abhilfe? Besetzung der Vorstandsposten in den
Kassenärztlichen Gremien durch Juristen oder Ökonomen, die wie die Leiter
großer Behörden vergütet werden. Also nicht mit Managergehältern, sondern zum
Beispiel wie ein beamteter Bundes-Staatssekretär nach der Besoldungsgruppe B-11.
Bei einem Grundgehalt von 12.360 Euro im Monat sollten sich geeignete Personen
für diese Tätigkeit finden lassen. Die Rolle der Ärzte in der KV-Führung könnte
auf eine Quasi-Aufsichtsratstätigkeit beschränkt werden. Ein Beispiel? Fünf
gewählte Ärztevertreter verbringen alle zwei Wochen einen Tag in ihrer
Kassenärztlichen Vereinigung und erhalten dafür den Tagesdurchschnittsumsatz
ihrer Praxis (bemessen an der Steuererklärung) plus Spesen. Das Einkommen der
Damen und Herren Aufsichtsräte wäre demnach weiterhin vor allem von ihrer
Arbeit in der Praxis abhängig. Damit würden sie sich bestimmt für eine Richtung
in der KV einsetzen, die dem Interesse der ärztlichen Basis entspricht. Denn
schließlich würden sie selber weiter der Basis angehören und nicht mehr einer
abgehobenen, finanziell saturierten Funktionärsoligarchie.

Änderung? Wohl kaum!

Die Gretchenfrage lautet: „Werden die Vollversammlungen der
KVen eine Änderung in dieser Richtung zu erreichen versuchen“? Wohl kaum, denn die
Mitglieder der Vollversammlungen werden für führungshöriges Verhalten selber
mit allerlei gut vergüteten Ehrenämterchen belohnt.

Wer kann diesen Sumpf trockenlegen? Mit Sicherheit nicht die
Funktionärsfrösche, die darin komfortabel hausen und zufrieden quaken. Es wird
nur mit einer totalen Systemänderung in den Ärztekammern und den
Kassenärztlichen Vereinigungen funktionieren.



Tragende, tragische Rolle

Das Allerletzte Posted on 27 Dez., 2014 10:54:01

Der Vorsitzende der Bundesärztekammer und zugleich Versicherungs-Aufsichtsrat von der AXA Gnaden zur anstehenden GOÄ-Reform: Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery in neuer, tragender, tragischer Rolle.smiley



Dysfunktionale Funktionäre, Teil 2

Von Kranken und Kassen Posted on 19 Dez., 2014 09:50:12

Das
Thema des letzten Aufsatzes war das Nicht-Funktionieren der
Bundesärztekammer unter ihrem Vorsitzenden Montgomery. Der nämlich
vertritt klammheimlich lieber die Interessen der privaten
Krankenversicherungswirtschaft gegen die der Ärzte, obwohl es seiner
Funktion nach genau umgekehrt sein müsste. Allerdings, wie
erläutert: Professor h.c. Dr. Frank Ulrich Montgomery steht – gut
getarnt zwar, de facto aber doch – auf der Gehaltsliste des
AXA-Konzerns, der selbst und zusätzlich noch mit seiner Tochter DBV
ein privater Krankenversicherer ist.

Nun
lassen Sie uns einmal zu einem anderen merkwürdigen, in seiner Art
weltweit einmaligen Verwaltungsapparat blicken, dessen geistige Väter
und „Macher“ vordergründig ebenfalls vorgeben, ärztliche
Interessen zu vertreten – und zwar speziell die der niedergelassenen
Kassenärzte und -psychotherapeuten (immerhin 162.651
Mitglieder,Stand Ende 2013): die Kassenärztlichen Vereinigungen,
kurz „KV“ genannt.

Es
existieren zahlreiche Regional-Vereinigungen, die sich überwiegend
an die Grenzen der Bundesländer halten. Außerdem die
Kassenärztliche Bundesvereinigung, abgekürzt „KBV“. Alles
Körperschaften des öffentlichen Rechts, also quasi Ämter.
Finanziert werden sie durch Beiträge ihrer Zwangsmitglieder; der
Ärzte und Psychotherapeuten. Da es die Aufgabe der Angestellten ist,
das Geld der Krankenkassen an die Ärzte weiterzuleiten, gestaltet
sich die Beitragsabrechnung einfach. Jedem Arzt wird von seiner KV
gleich der Zwangsbeitrag abgezogen, wenn sein Honorar für die
Kassenpatienten fällig ist.

Marschrichtung wird vorgegeben

Als
Körperschaft des öffentlichen Rechts (KdöR) ist die KV allerdings
an die Weisungen der Ländergesundheitsministerien gebunden. Schon
hieraus wird klar, dass die Interessen der Ärzte zumindest der
Politik gegenüber nicht vertreten werden können, da die
Volksvertreter die Marschrichtung vorgeben und die Bediensteten in
den Vereinigungen ohne wenn und aber zu parieren haben.

Aber
gegenüber den Krankenkassen, da klappt die Vertretung der ärztlichen
Interessen doch prima, oder?

Vielleicht
können Sie sich noch daran erinnern, dass die Kassenärztlichen
Vereinigungen vor einigen Monaten für Arzthonorare einen Zuschlag in
Höhe von fünf Milliarden Euro forderten? Herausgekommen sind nach
kurzen, schmerzlosen Verhandlungen 800 Millionen Euro. Na ja, könnte
man denken, das sind immerhin 2,7 Prozent mehr für jeden
Kassenversicherten. Die fünf Milliarden waren als Ausgangsforderung
vielleicht nicht mehr als eine unverschämte Luftnummer! Wenn diese
enorme Summe durchgesetzt worden wäre, hätte das ungeheure 16,9
Prozent Plus für jeden Kassenpatienten bedeutet.

Was
kaum einem Nicht-Arzt bewusst ist: Die Praxismedizin ist budgetiert,
d.h. jeder Praxisarzt darf pro Patienten nur einen bestimmten
maximalen Umsatz im Vierteljahr erwirtschaften. Was darüber hinaus
geht, wird nur noch mit zehn Prozent des ursprünglichen
Honorarsatzes vergütet. Beispiel: nach Budgetüberschreitung erhält
der Nervenarzt für einen Demenztest nur noch 19 Cent statt 1,92
Euro. Die Etats sind so knapp bemessen, dass jeder Mediziner
ordentlich über seiner Bemessungsgrenze liegt. Die 16,9 Prozent
Forderung hätten schlicht nur die dank des Budgets bislang nicht
ausbezahlte Arbeit der Ärzte ausgeglichen.

Stellt
sich die Frage, weswegen die KBV unter ihrem damals neuen
Vorsitzenden Gassen so rasch die reell mickrigen 800 Millionen Euro
mehr akzeptiert hat?

Patient muss ausspioniert werden

Und
außerdem will man wissen, weswegen sich die KBV derzeit vor den
Karren der Krankenkassen spannen lässt und die Zwangsdurchsetzung
der elektronischen Gesundheitskarte (Kurz e-card oder EGK genannt) in
den Praxen betreibt? Die KBV nämlich hat es erst möglich gemacht,
dass die bisherigen Versichertenkarten ohne Spionage-Chip ab dem 1.
Januar 2015 nicht mehr verwendbar sind, was die Hersteller von
Praxissoftware dazu gezwungen hat, die Praxis-EDV entsprechend
umzukonfigurieren.

KVB-Einsatz
für das e-card-Projekt, welches Ärzte dazu degradiert, die
Patienten im Auftrag der Kassen auszuspionieren und für das die
Kassen hemmungslos Milliardenbeträge ausgeben. Beträge, für die
die 800 Millionen mehr für die ambulante Patientenversorgung 2014
Peanuts sind? Warum setzt sich die Kassenärztliche Vereinigung ohne
Notwendigkeit für die Umsetzung des e-card-Projekts ein, obwohl auf
mehreren Deutschen Ärztetagen wiederholt Beschlüsse der
Vollversammlungen gefasst wurden, die sich explizit gegen dieses
Projekt ausgesprochen haben?

Eine einfache Antwort

Die
Antwort ist überraschend einfach: Der Vorsitzende der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen, kassiert für
seine Tätigkeit eine stattliche Grundvergütung von 326.372,80 Euro
pro Jahr plus Dienstwagen (auch zur privaten Nutzung) nebst Beitrag
zur privaten Altersvorsorge in Höhe von 30.000 Euro pro Jahr.
Abwahl? Pro forma möglich, aber de facto kaum.

Was
soll der Mann sich für höhere Arzteinkommen stark machen oder sich
in einem Kampf wegen der e-card mit den Gesetzlichen Krankenkassen
stressen, wenn er selbst dank seiner bloßen Funktion ausgesorgt hat
und auf die Einnahmen aus seiner Orthopädie-Praxis nicht mehr
angewiesen ist?

Merke:
Wer sichergehen will, dass ein Funktionär für Arztpraxen garantiert
nicht funktioniert, muss ihn finanziell so gut „polstern“, dass
er es gar nicht mehr nötig hat, seiner eigenen Praxis wegen zu
funktionieren. Für die KV-Landesfürsten gilt übrigens das alles
genauso. Wie nennt man das im Fußball gleich wieder? … Ach ja:
Eigentor!



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