Da war also jemand nach mehreren entsprechenden in Facebook geäußerten Bitten so nett und hat mir die Facebook-Antwort von Ilka Enger auf meinen letzten Blogbeitrag kopiert. Selber lesen konnte ich den Text nicht, alldieweil mich die Dame seit Jahr und Tag gesperrt hat. Etwas erstaunt war ich daher schon darüber, dass Ilka Enger mich persönlich ansprach – wohl wissend, dass sie mich ob der Sperre nicht persönlich erreicht:
„Jetzt reicht es! Jetzt hat mich schon zum zweiten Mal ein Kollege gefragt, ob das Gerücht stimmt, das von einem ‚wohlmeinenden‘ Kollegen gestreut wird. Dieser Kollege mutmaßt auf Grund seiner blühenden Phantasie, dass ich von der KV nach meinem Ausscheiden einen Beratervertrag bekommen hätte und ein entsprechendes Honorar auf Kosten der Kollegen kassieren würde. So einen hanebüchenen Blödsinn habe ich ja wirklich noch nie gehört.
Glaubst Du wirklich…
Lieber Herr Christian Nunhofer, glaubst Du eigentlich wirklich, dass die KV den bayerischen Facharztverband als drittstärkste Fraktion in die Opposition setzen würde und jeden unserer Anträge kalt stellen würde, weil wir den Herrschaften im Namen unserer Wähler zu unbequem waren, wenn sie mir als ausgeschiedenem Vorstand dann gleichzeitig einen Beratervertrag anbieten würden?
Glaubst Du wirklich, dass sie mich dafür zahlen, dass ich bei jeder Gelegenheit ihre katastrophale Bereitschaftsdienstreform kritisiere und versuche, von den Kollegen Informationen darüber zu erhalten, was da derzeit alles schief läuft?
Glaubst Du wirklich, dass sie mir aus Dankbarkeit für die Veröffentlichung des Neubauergutachtens, welches sie viel lieber in den tiefen KV-Archiven verklappt hätten, ein Beraterhonorar zahlen? Manche Menschen würden deine Mutmaßungen als Symptom einer Paranoia werten, meinst Du nicht?“
Das explizite Nein fehlt
Na ja, das mit der blühenden Phantasie und der Paranoia passt nicht ganz – schließlich hat mir da jemand was gesteckt. Und so richtig misstrauisch wurde ich erst, als nach meinem Luftballon-Blogbeitrag vom 7. Mai „Transparenz hilft gegen Abkassierer“ so gar keine Reaktion kam – eben gerade nicht von den ärztlichen Basisverbänden wie dem BFAV.
Nun denn, Dein Text oben, liebe Ilka Enger, liest sich wie ein veritables Dementi, wenngleich das explizite „Nein, ich habe und hatte keinen Beratervertrag bei der KV Bayern“ fehlt. Und das mit den Beraterverträgen soll ja wohl ein spezielles Zuckerl sein für – hm, sagen wir mal: schwierige Ex-Vorstände. Ganz nach dem Motto: Hier dein Beratervertrag, und du erzählst nix Internes aus der Vorstandszeit weiter, gell?!
Beraterverträge: wer, wann, wie viel?
Ein Vorschlag zur Güte, um die Sache klipp und klar aus der Welt zu schaffen: Bekanntermaßen sind Deine Beziehungen zu Herrn Scholz, dem Chefredakteur des Ärztenachrichtendienstes „änd“ in Hamburg, exzellent. Auf Deine Bitte hin würde Herr Scholz sicherlich zum Thema „Beraterverträge: wer, wann, wie viel?“ eine Interview-Anfrage an Herrn Dr. Krombholz, den ersten Vorsitzenden der KV Bayern stellen.
Der sollte Bescheid wissen über eventuelle Dokumente dieser Art und dürfte kaum öffentlich irrige Auskunft geben – denn dann wäre er ja durch besser wissende Dritte erpressbar. Du kannst allein aufgrund Deines obigen Statements nur für ein solches Interview sein, um jeden Zweifel zu beseitigen – und da stehen ja noch die Namen Hoppenthaller und Munte im Raum.
Bringt Licht ins Dunkel
Außerdem sollten doch die Ärzte an der Basis wissen, was dran ist an den Gerüchten und was mit ihren Zwangsbeiträgen so alles passiert – oder eben nicht passiert. Wenn da allerdings nicht doch bloß ein bisschen giftiger Rauch ist, sondern echtes Feuer, und die KV die Interviewanfrage mit einer suspekten Standardfloskel à la „Es ist nicht unsere Aufgabe, zu jedem Gerücht Stellung zu nehmen“ abzuwiegeln versucht – ja, dann schlägt für Dich als Unbelastete die große Stunde und die des BFAV als Opposition in der Vertreterversammlung der KV Bayerns: Bringt Licht ins Dunkel und erklärt uns, wer von der KVB warum Beraterverträge bekommt. Einverstanden?