Welch frohe Botschaft springt mir neulich auf der Homepage der AOK Bayern direkt ins Auge? „100 Prozent Schutz Ihrer Daten! Voller Schutz für Ihre persönlichen Daten – dank zertifizierter SSL-Verschlüsselung!“

Die Sensation! Nirgends jenseits des Weißwurst-Äquators ist sonst so viel IT-Sicherheit möglich! Wenn man spaßeshalber mal eine email an Deutschlands berühmte Hackervereinigung, den Hamburger Chaos Computer Club schicken will, ist man perplex, weil die mit allen Wassern gewaschenen Jungs und Mädels dort keine email mit Anhang akzeptieren: Fax bitte! Ein altes, konventionelles Fax! Wer, wenn nicht der CCC, weiß, wie der Hase läuft, frage ich mich da?

Da legst di nieder!

Bundestag, Kanzlerinnenhandy, direkter Draht von Scotland Yard zum FBI, das Pentagon, reihenweise Krankenhäuser, jeder zweite Betrieb in Deutschland etc. p.p.: alles kurz und klein gehackt. Aber unsere gute alte bayerische AOK hat alles im Griff. Da legst di nieder!

Mensch, die glücklichen Auserwählten könnten doch ihre Beiträge für Versicherte glatt abschaffen. Mit dem know how an Datenschutz sollte man leicht Versicherungsleistungen aus Lizenzeinnahmen durch Datenschutz-Knowhow finanzieren können!

Schaun wir mal…

Mal ganz im Ernst, liebe Freunde: Wenn ihr selber nicht ganz kapiert, wo die Schwachstellen einer SSL-Verschlüsselung liegen – und zwar beim Anwender – dann solltet ihr nicht mit vollmundigen Slogans dermaßen auf die Pauke hauen!

Wir reden weiter, wenn die ersten Patientendaten von euren Servern publik werden. Bin gespannt, wie lange sich das noch hinzieht.