Ja, da haben wir ihn nun, den von kriminellen Erpressern verursachten IT-Supergau mit dem Supervirus, der in Great Britain das halbe Gesundheitssystem lahm gelegt hat – und weltweit etliche Rechner dazu. Vom FBI bis zum russischen Innenministerium. Zweck: Lösegeld-Erpressung für die Freigabe eines Entschlüsselungs-Codes.
Minister faselt von bestmöglichem Schutz
Und was sagt der Herr Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, CDU, zur Digitalisierung im Gesundheitswesen: „Digitale Vernetzung kann Leben retten und stärkt die Patienten. Dafür schaffen wir mit dem E-Health-Gesetz die entscheidende Grundlage.
Gemeinsam mit der Bundesdatenschutzbeauftragten und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik konnte ein System entwickelt werden, das bestmöglichen Schutz der hochsensiblen Patientendaten bietet. Jetzt sind Selbstverwaltung und Industrie am Zug.
Ich erwarte von allen Beteiligten entschlossenen Einsatz, damit der Nutzen der Telematik schnell den Patienten zugutekommt. Verzögerungen durch interessenpolitisches Klein-Klein darf es nicht mehr geben.“
Schweigen über die Toten
Was die paar aktuellen IT-Toten in England angeht, die es in der Folge des EDV-Kollapses jetzt gibt – dazu wird Herr Gröhe sicher schweigen. Er und die seinen behaupten ja gerne, die Ärzte seien IT-feindlich. Warum wohl? Eine solche Anhäufung von High-Tech-Geräten wie in Arztpraxen wird man in den meisten Privatunternehmen nicht finden. Technikfeindlichkeit kann man Ärzten deshalb wohl kaum unterstellen.
Lassen Sie mich das obige Gröhe-Zitat ein wenig umformulieren, um der offensichtlichen Wahrheit etwas näher zu kommen: „Digitale Vernetzung kann zwar nicht Leben retten, aber stärkt die IT-Industrie. Dafür schaffen wir mit dem E-Health-Gesetz die entscheidende Grundlage.
Gemeinsam mit der Bundesdatenschutzbeauftragten und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik konnte ein System entwickelt werden, das einen gewissen, aber keinen ausreichenden Schutz der hochsensiblen Patientendaten bietet. Jetzt sind Selbstverwaltung und Industrie am Zug.
Ich erwarte von allen Beteiligten entschlossenen Einsatz, damit der Nutzen der Telematik schnell den Politikern in Form von Aufsichtsrats- und Managerposten in der IT-Industrie zugute kommt. Verzögerungen durch interessenpolitisches Klein-Klein darf es nicht mehr geben.“
Lieber offline als angreifbar
Meine Praxis ist seit geraumer Zeit offline, will heißen: Die Computer der Praxisverwaltung mit all den sensiblen Patientendaten sind zwar miteinander verbunden, haben aber keinen Internetanschluss. Meine Daten kann schlicht mangels technischer Verbindung zum Internet niemand hacken. Für den Internetzugang gibt es zwei separate Rechner, die aber mit meinem Intranet nicht verschaltet sind.
Die aktuellen Erfahrungen lassen nur eine Forderung zu: Ein Gesetz muss her, das alle Krankenhäuser und Praxen verpflichtet, sämtliche Rechnersysteme mit Patientendaten vom Internet zu trennen. Schluss mit dem Unfug, hochsensible Patientendaten zwischen Krankenhäusern, Praxen, Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen per Internet hin- und herzuschicken! Wer sich in der IT-Welt verletzlich macht, der wird verletzt!
Der Wettlauf zwischen Verschlüsselungsgenies und Hackern wird immer offen bleiben, ein sicheres Internet wird es nie geben. Es wird Zeit, dass die Politik der Intimität des Arzt-Patienten-Verhältnisses wieder den Vorrang einräumt vor der Geldgeilheit der IT-Industrie und der Politiker-Gier nach eigenen Aufsichtsrats- oder künftigen Managerposten in der Wirtschaft!
Auch meine Praxisrechner waren immer offline.
Habe den Link mal bei mir eingestellt und
per e-mail an die mir bekannte Kollegenschaft
weitergeleitet.
niemand schafft es allein,schon gar nicht die Ärztebasis.
lieber Christian, genau so habe ich das in meiner Praxis auch verwirklicht .Alles andere ist unethisch. Politik ist schon deshalb unethisch, weil sie käuflich ist und den Interessen derer dient , die dafür bezahlen. Ich bin dafür, dass wir ein Institut für Qualitätssicherung gründen, alles weitere im geheimen Bereich auf Fuckbuk